Samstag, 27. August 2011

Stried leit

Aus gegebenem Anlass ein Beitrag zum Thema "Liegen": Es leit. Oder, das kam mir dann gleich mit in den Sinn: "Stried leit". Womit zwei sehr unterschiedliche Tatbestände genannt sind. Fangen wir an mit "Stried leit".
"Stried" ist ein Gemarkungsname, die Stried liegt im Süden des Dorfes. Es gibt auch einen dazu gehörigen Weg: Den Strieder Weg. "Stried leit" ist ein Zitat, das das umständlichere "wir haben unsere Wiese auf der Gemarkung Striet bereits gemäht" auf den Punkt bringt. Wer es wann aus welchem Anlass geprägt hat, weiß ich nun nicht- aber der Begriff hat sich gemausert zum Ausdruck dafür, dass etwas schlagartig von der Vertikalen in die Horizontale gewechselt hat.
Kam unser Kater Sam ins Haus und ließ sich -pluff- auf die Seite fallen, so hieß es: Stried leit.
War jemand nach schwerer Arbeit oder nach ebenso schwerem Feiern dem Drang der Horizontalen schlagartig gefolgt: Stried leit.
Womit ich auch zum Anlass des Beitrags komme: Nach zwei Wochen Krankenhaus fand unsere Tochter Anna mit selbstloser Unterstützung ihrer Lea die lange vermisste Bettruhe auf dem heimischen Sofa.

Anna und Lea: Stried leit.


Es gehört zu den Hundsbacher Liebenswürdigkeiten, dass im Gespräch die kleinen und die großen Lebensfragen umgekehrt werden: Da wird scheinbar Nichtiges gravitätisch groß- Stried leit- und im Umgekehrten- als drehe man ein Fernglas um- wird Monumentales klein, und man kann darüber reden. Und damit komme ich zu dem anderen Begriff: "Es leit". Oder: "Err leit". In dieser schlichten Kombination ist stets lange und ernsthafte Bettlägerigkeit gemeint.
Zu diesem schweren und monumentalen Thema aber ein andermal mehr- noh all däm Junduff met Anna unn Krangehaus wehr'isch misch jetz aach ab-lähje.
Stried leit.

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