Freitag, 1. Juli 2011

Gollebiebsche

Ob es das Wort "Gollebiebsche" zu großer Bekanntheit geschafft hat, weiß ich nicht. Mir ist es eines der liebsten Wörter im Hundsbacher Platt, meiner Muttersprache. "Guggemol, e Gollebiebsche" ist zwar übersetzbar ins Hochdeutsche, verliert aber ungemein als "Schau mal, ein Marienkäfer." Übrigens war ich als Kind überzeugt, dass die Anzahl schwarzer Punkte dem Lebensalter des Gollebub entsprach.
Und natürlich gehörte es auch in Hundsbach zu den glückbringenden Ritualen, sich ein Gollebiebsche auf den Finger krabbeln zu lassen und es zum Weiterfliegen zu animieren.

Hundsbacher Platt war meine Muttersprache, von Vaterseite kam der Eisebacher Glantalslang dazu. Dementsprechend war Hochdeutsch meine erste Fremdsprache, in der ich mich heute auch vorwiegend und weitgehend unfallfrei ausdrücke. Es kamen andere Fremdsprachen und Dialekterfahrungen dazu, nach vielen Mainz-Wiesbadener Jahren und diversen Auslandsaufenthalten lebe ich nun in der Eifel, die ganz eigene sprachliche Herausforderungen bietet. Nach einigen Versuchen, mich in der Hochsprache zu verständigen, habe ich festgestellt, dass ein gemäßigtes Hundsbacher Platt erfolgreicher ist als ein gekämmtes Hochdeutsch.

"Guggemol, e Gollebiebsche" kommt halt einfach viel besser an. Wenn ich schon nicht verstanden werde, dann wenigstens auf Platt.

Ich hätte den Blog auch "Konn-doo" oder "Mondel oon" nennen können, "Schneijoobs Luische", "Katzezahl" oder "Droschele". Nun heißt er "Gollebiebsche" und hat Platz für Wörter, Worte, Wortgeschichten, für Erzähltes und Gehörtes, für Erlebtes und noch nicht ganz Vergessenes.

1 Kommentar:

  1. so, es geht also los.
    na denn viel spass beim mit lesen, mit schauen, mit machen.
    P.

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