Montag, 8. Oktober 2012

Molltroffshiwwel

Mer harre doch deletscht die Redd vun der Sondemeder. Also ich kann der sahn: Im Gaade honn isch e Molltroffshiwwel gesiehn vun vorreweg 30 Sondemeder Durchmesser, wann net noch meh. Isch honnemol e Bild gemach, dasse derr e Bild devun mache kannschd. 






Das muss doch e Mordstrumm Molltroff senn! Jetz harrisch vun dem Molltroff kää Bild, awwer es Anna hot mer eens gemolt.

Der Molltroff. Es gibt ihn nicht nur in Hundsbach, sowohl den Begriff als auch den kleinen schwarzen Pelzträger mit den dicken Schaufeln:

So habe ich den Ausdruck gefunden im kleinen Wörterbuch des "Reifebeerjer Platt" ("Dialektsammlung der Oberreifenberger Mundart" von Axel Zigan, im Netz unter http://plev2.philipp-ludwigs-erben.de/), also der Gegend bei Schmitten im Taunus:
349 Maulstick Vom gefällten Baum der unterste Abschnitt, in den eine maulartige Kerbe geschlagen wurde.


348 Meese Maschen


342 Molltroff Maulwurf


152 Momme Mutter


163 Morkloff Eichelhäher


150 Muck
Muttersau


346 Muffel (der) kleiner Versuch (Mund voll)
(Ausschnitt zum Buchstaben M)

In diesem Wörterbuch mit gut 400 Begriffen finden sich noch so einige andere Freunde, aber dazu ein andermal.

Hier nun der Eintrag im Rheinischen Wörterbuch: 
Molltröff = Maulwurf s. Moltwerf.
Molm, Mölm -ǫ-, –o-, –-, –ø- = Staub, lockere Erde s. Mulm; molmen, mölmen s. ebd.; Molmer I -ǫ- = Klicker s. Marmel; Molmer II -ǫ- = Waldbeere (s. d.).
Molong = behauener Baustein s. Mulong; Molpet = Mahlzeit (s. d.); Mol-samen = Mohn (s. d.); molsch -ǫă- = edelfaul s. malsch; mölschen I -ø- = mischen, betasten s. mülschen.

 Ja, da sagt es: Siehe Moltwerf.
Und was findet sich beim Moltwerf?

 Molt-werf die auf mhd. Lexer moltwërf, –wërfe ‘das die Erde (molte) aufwerfende Tier’ zurückführbaren Formen sind von Süd. nach N. unaufhaltsam gegen das in älterer Zeit wenigstens das ganze rip, nfrk. Geb. erfüllende altfrk. Wort Moll vorgerückt, so dass heute nach Wk. V 26 Moll nur noch geschlossen ein breiteres rrhn. Geb. u. einen schmalern lrhn. sndfrk. Gürtel umfasst (s. Moll VII); Rcstformen des Wortes bis zur Ahr, Prüm deuten noch die grössere Verbr. an. — Moltwërf konnte sich unter der Abschwächung der Betonung von -wërf > molt(w)ərf > moltərəf entwickeln, u. einzelne Belege mit mold(ə)ręf bezeugen noch diese Entwicklung; meist aber sind zunächst Formen wie mold(ə)ruf, –rof bezeugt, die als molt(w)urf > molturf > moltruf (mit Umstellung des r) zu deuten sind; mold(ər)rof setzt an der Nahe bei Wend-Wiesw Herrensulzb OJeckenb ein u. ist, Birkf überschlagend, in Meis, Kreuzn als mold(ə)rof, –ruf, mul- herrschend, geht dann als moldrof in Goar in den Rheinorten abwärts [mul- ODieb] u. erfüllt dann das Geb. der uMos in Bernk-Cues Monzelf, Zell-Liesenich Briedern Senh Sosbg Rödelhsn Alt- u. Mittelstrimmig, in Koch, Kobl, May [Koch-Beuren Treis mul-; vielfach in Koch moltəręf; Goar-NFell, Kobl-Dieblich Güls Rübenach SSebastian Weissenthurm, May-Namedy


mold(ə)rof also. In Meisenheim, Kreuznach; Birkenfeld überschlagend. 

Also der Erd, Staub- und Lehm-Werf. Moltwerf halt.

Jetzt ratet mal, was für eine Verballhornung das hochdeutsche M a u l wurf ist. Na? 

Und jetzt schaut euch nur mal an, was die Trierer sagen, wenn es eng wird:

 En werd bal en et Molthiwelchesland gihn.
/ begraben werden/ Trier.

Eine schlechte Idee. Wo doch de Molltroff alles wirrrer enuff werfe duhd...


 


2 Kommentare:

  1. Sterbende Sprachen und Dialekte: "Schlesisch"

    Mootwulf = Maulwurf (aus Moldwerfer)

    Auch hier der Link auf eine interessante Web-Seite:
    http://incubator.wikimedia.org/wiki/Wp/sli/Wikipeedia:Schl%C3%A4sche_Weerter

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  2. und meine zweite Wurzel wäre mal das Rheinländische:

    Deutsch Kölsch
    Maulwurf Muulworf, Muulwurf, Molter

    Nachzulesen:
    http://www.koelsch-akademie.de/

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